Wenn wir uns in die Augen schauen, wollen wir meist die Seele des Gegenüber ergründen. Ihr Augenoptiker hat da allerdings andere Intentionen. Durch seinen professionellen Blick erfährt er viel über den Zustand des Auges.
Der Augenhintergrund ist die Innenfläche des Augapfels. Durch die Aderhaut mit ihren Blutgfäßen und die Pigmentschicht der Netzhaut wirkt er rötlich. Davor heben sich die Austrittsstelle des
Sehnervs, der gelbe Fleck (der Ort des schärfsten Sehens) und die Blutgefäße deutlich ab.
Der Augenhintergrund wird durch das direkte oder indirekte Spiegeln untersucht. Bei beiden Formen wird mit einem Vergrößerungsglas durch die Pupille hindurch in das Innere des Auges
geschaut.
In der Netzhaut befinden sich die empfindlichen Nervenzellen, die für die Wahrnehmung von Hell und Dunkel und von Farben zuständig sind. Keine einzige dieser Zellen ist schmerzempfindlich. Daher
verlaufen Erkrankungen der Netzhaut immer schmerzfrei und Netzhautveränderungen werden oft erst durch Nachlassen des Sehvermögens bemerkt. Nicht nur bei Augenerkrankungen, auch bei vielen
Allgemeinerkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Arteriosklerose ist der Augenhintergrund durch Ablagerungen, Gefäß- oder Netzhautveränderungen in Mitleidenschaft gezogen. Es gibt
also genug gute Gründe den Augenhintergrund regelmäßig untersuchen zu lassen.
So sieht der Augenhintergrund eines gesunden Menschen aus: Netzhaut, Netzhautgefäße, Sehnerv und Aderhaut sind klar erkennbar. Das rechte Bild zeigt zur Orientierung ein Auge im Querschnitt.