Räumliches Sehen

Klein oder groß, schnell oder langsam

Ohne die Fähigkeit räumlich zu sehen, könnten wir nichts auffangen, wir wüssten nicht, wie weit es bis zur nächsten Ecke ist, wie schnell ein Auto heranfährt, wie hoch ein Gebäude oder wie tief ein Absatz ist, und wir hätten Schwierigkeit mit feinen Arbeiten.

Dass wir räumlich sehen können, verdanken wir im wesentlichen zwei Dingen: Erstens besitzen wir zwei koordinierte Augen und zweitens verarbeitet unser Gehirn die Seheindrücke zu räumlichen Bildern.

 

Jedes Auge hat beim Betrachten eines Objektes einen geringfügig anderen Winkel zum Objekt. Je weiter entfernt das Objekt ist, das wir anschauen, desto eher sind unsere Augäpfel parallel ausgerichtet. Um nahe Objekte zu sehen, müssen wir unsere Augäpfel nach innen, zur Nase hin, verdrehen.

 

Diese natürliche Bewegung der Augen nehmen wir normalerweise nicht bewusst wahr. Durch frühkindliche Lernprozesse und Erfahrungen sind wir an die automatische Fokussierung gewöhnt. Den Automatismus des Gehirns können wir jedoch willentlich außer Kraft setzen, wie z. B. beim bewussten Schielen oder beim „Hindurchschauen durch Personen“.

Schielt eine Person, oder fehlt ein Auge, so ist meistens kein räumliches Sehen möglich. Es kann zwar nicht ersetzt werden, aber sein Fehlen wird z. B. durch Perspektive, Licht und Schatten, Erfahrungswerte, Bewegung etc. kompensiert.